02.04.2012 - Für giftfreie Arbeit

 

Wonfurt. Ohne das konsequente Engagement der Bürgerinnen und Bürger und der Bürgerinitiative Lebenswertes Wonfurt würden die verantwortlichen Behörden wohl immer noch tatenlos zusehen, wie Arbeiter, Anwohner und Natur durch ein kleines Unternehmen in unserer Region mit Schwermetallen vergiftet werden.

 

In den vergangenen Tagen hat Gerhard Nettinger, der Deutschland Verantwortliche von Loacker versucht, sich als Arbeitsplatzretter aufzuspielen und die Bürgerinitiative für den möglichen Verlust von Arbeitsplätzen moralisch in Haftung zu nehmen. Das ist mehr als zynisch. Und dazu gibt es eigentlich nur eines zu sagen:

 

Die Arbeitsplätze bei Loacker sind gewiss nicht in Gefahr, weil die Menschen in der Region gegen den Giftstaub des Unternehmens mobil machen. Die Arbeitsplätze sind in Gefahr, weil die verantwortlichen Manager schlampig gearbeitet haben. Genauso wie die Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden schlampig gearbeitet haben. Hätte Loacker und hätten die Behörden rechtzeitig ihre Hausaufgaben gemacht und genauer hingeschaut, müsste der Betrieb in Wonfurt jetzt nicht still stehen.

 

Das Unternehmen arbeitet mit unausgereiften Verfahren zur Verwertung von Elektroschrott und setzt dabei die Gesundheit seiner Arbeiter aufs Spiel und das zuständige Gewerbeaufsichtsamt schaut zu und fördert das auch noch.

 

Mit Hirn scheint es tatsächlich manchmal eine komplizierte Sache zu sein. Drei Tage nachdem der Giftskandal durch Landrat Rudolf Handwerker amtlich bestätigt wurde, verkündet das Würzburger Gewerbeaufsichtsamt über die Medien, dass die Arbeitsplätze ungefährlich sind.

 

Ja so ein Unsinn. Der Menschenverstand reicht völlig aus, um einordnen zu können, daß die Beschäftigten von den Schwermetallen zumindest genauso unmittelbar bedroht sind, wie die Bevölkerung im Umfeld. Das Gewerbeaufsichtsamt hat der Firma Loacker mit vorauseilendem Gehorsam einen Freibrief für die Gefährdung der Arbeiter erteilt. Ich frage mich: Schaut so die gesetzliche Schutzfunktion des Gewerbeaufsichtsamtes aus?

 

Die Bürgerinitiative fordert völlig zurecht, daß die Produktion bei Loacker erst dann wieder aufgenommen werden darf, wenn ein vernünftiges Verfahren zur Verwertung von Elektroschrott gefunden wurde. Ein Verfahren, von dem für Arbeiter und Anwohner keine Gefahr mehr ausgeht.

 

Bis dahin gilt zunächst einmal der arbeitsrechtliche Grundsatz, daß das Unternehmen das Risiko des Arbeitsausfalles zu tragen hat und das die Arbeiter ihre Löhne erhalten. Das haben die Beschäftigten übrigens auch verdient, schließlich können sie am allerwenigsten etwas für die Situation.

 

Die Bürgerinitiative hat mit ihren Aktivitäten eindrucksvoll bewiesen, daß ihr das Schicksal der Arbeiter und der Anwohner gleichermaßen am Herzen liegt. Es geht um giftfreie Arbeitsplätze und um ein gesundes Wohnumfeld für alle. Den Aktivisten gilt großer Respekt für die bisherige Arbeit. Hoffentlich werden sie heute bei der Demo in Haßfurt von ganz vielen Bürgerinnen und Bürgern unterstützt.

 

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