Gertrud Schätzlein, die Leiterin des Schweinfurter Frauenhauses und Sabine Schmidt, die Landratskandidatin des Linken Bündnisses Haßberge

24.01.2014 - Finanzielle Verabredungen neu verhandeln

 

Haßfurt. Gertrud Schätzlein, die Leiterin des Schweinfurter Frauenhauses, war am Mittwochabend zu Gast beim Linken Bündnis in Haßfurt. Die Diplom Pädagogin sprach von einem „veralteten bayerischen Finanzierungskonzept für die Frauenhäuser“ und forderte ein „bundesweit einheitliches Frauenhaus Finanzierungsgesetz“.

 

Aktuell stünden unterfrankenweit in vier Frauenhäusern 34 Plätze zur Verfügung. In der Schweinfurter Einrichtung könnten derzeit 12 Frauen mit ihren Kindern Zuflucht finden, wenn sie von Gewalt und Misshandlung bedroht sind. „Angesichts unseres Einzugsgebietes Main-Rhön, indem über 433.000 Menschen leben, ist das zu wenig“, erklärte Gertrud Schätzlein. „Im vergangenen Jahr konnten wir 75 Frauen wegen Platzmangel keine Zuflucht bieten, auch in den Vorjahren waren die Zahlen ähnlich“, informierte die Leiterin der Einrichtung.

 

Unter den aktuellen Bedingungen sei die Finanzlage des Schweinfurter Frauenhauses, in dem 2012 am häufigsten Frauen und Kinder aus dem Landkreis Haßberge einen sicheren Aufenthaltsort fanden, „weiterhin schwierig“. Der Landkreis Haßberge habe sogar eine gestiegene Förderung des Freistaates seit 2012 für Mittelkürzungen verwendet. Die Stadt Schweinfurt, der Landkreis Rhön-Grabfeld und der Landkreis Schweinfurt verzichten auf die Anrechnung des erhöhten Staatszuschusses, berichtete Gertrud Schätzlein.

 

Sabine Schmidt, die Landratskandidatin des Linken Bündnisses, kündigte erneute Gespräche mit den Haßberge-Kreistagsfraktionen an, „um hier Abhilfe zu leisten“. Bei der Anrechnung handle es sich um 752 Euro jährlich, „die dem Kreishaushalt nicht wehtun, in der Frauenhausarbeit aber dringend gebraucht werden“. Darüber hinaus sei es nach Meinung von Sabine Schmidt nötig, die regionale Verabredung zur Kostenbeteiligung am Frauenhaus neu zu verhandeln, um mehr Planungssicherheit zu ermöglichen. 2012 beteiligten sich die Stadt Schweinfurt, sowie die Landkreise Schweinfurt, Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Haßberge, mit jeweils rund 58.000 Euro pro Jahr an den Kosten der Einrichtung.

 

Sabine Schmidt regte an, den „runden Tisch häusliche Gewalt im Landkreis Haßberge“ wiederzubeleben. Dabei gehe es um eine Vernetzung von Beratungsstellen, Jugendamt, Gleichstellungsstelle und Polizei, um so den Schutz und die Unterstützung für bedrohte Frauen zu verbessern. Linksbündnisvorsitzender Norbert Zirnsak verwies auf einen Runden Tisch im Landkreis Bad-Kissingen, wo derzeit mit großem Engagement versucht werde, Akteure in diesem Bereich professionell zu vernetzen.

 

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