18.04.2012 - Fachakademie in öffentlicher Hand lassen

 

Hassfurt. Das Linke Bündnis Haßberge erteilt den Plänen zur Änderung der Trägerschaft für die Fachakademie für Sozialpädagogik eine Absage. „Die Einrichtung zur beruflichen Bildung von Erzieherinnen und Erziehern muss in öffentlicher Hand bleiben. Wir kritisieren die Tendenz zur Privatisierung öffentlicher Institutionen der beruflichen Bildung“, heißt es in einer Pressemitteilung des Linken Bündnisses. Der Kreistag beschäftigt sich in seiner Sitzung am kommenden Montag mit dem Thema. Die Verwaltung schlägt vor, die Trägerschaft der Fachakademie für Sozialpädagogik an die Caritas zu übergeben.

 

„Dabei üben wir auch Kritik am Verfahren“, so die Linken. „Eine derartige Entscheidung nichtöffentlich einzufädeln, wird der Sache in keinem Fall gerecht“, heißt es. Demokratische Prozesse lebten von öffentlicher Rede und Gegenrede, um zu guten Lösungen zu gelangen. „Völlig zurecht erwarten die Bürgerinnen und Bürger von Beginn an ein Höchstmaß an Transparenz bei politischen Entscheidungen“, meinen die Linken.

 

Die Kritik des Linken Bündnisses richtet sich auch gegen einen konfessionellen Träger als zukünftigen Arbeitgeber für das Lehrpersonal der Fachakademie. „Die Arbeitsvertragsrichtlinien konfessioneller Einrichtungen entsprechen nicht unseren Vorstellungen von Arbeitnehmermitbestimmung, weil Gewerkschaften, Tarifverträge und das Mittel des Streiks von den Verantwortlichen abgelehnt werden“, sagt Kreisrat Willy Schütz. Kreisrätin Sabine Schmidt verweist auf den Standpunkt der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). „Die GEW Fachleute richten sich gegen die Privatisierung öffentlicher Berufsbildungseinrichtungen, weil private Träger in der Perspektive Arbeitsbedingungen verschlechtern“.

 

Beim pädagogischen Konzept seien konfessionelle Träger weltanschaulich eingeengt, meint das Linke Bündnis. Die Fachakademie für Sozialpädagogik des Landkreises Haßberge habe sich über regionale Grenzen hinweg als Flaggschiff etabliert, weil viele angehende Erzieherinnen und Erzieher eine weltanschaulich neutrale Ausbildungsstätte suchen. Dass im Haßbergkreis ein derartiges öffentliches Angebot vorhanden ist, habe sich bei vielen jungen Leuten herumgesprochen. Ein konfessionsfreies Konzept für Erzieherinnen und Erzieher sei ein Alleinstellungsmerkmal, was auch mit zum Erfolg der berufsbildenden Einrichtung beigetragen habe.

 

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